Balustrade im Bauwesen 

Baulexikon Wilfried Berger und der Begriff Balustrade im Bauwesen:

Baulexikon Wilfried Berger Balustrade im Bauwesen

BauFachForum Wilfried Berger, Baulexikon Baubegriffe, die Ihr wissen solltet.

Baulexikon Wilfried Berger und wir erklären euch den Begriff Balustrade im Bauwesen:

Herkunft vom Begriff:

Der Begriff Balustrade kommt vom französischen Wort Balustrade um Bezeichnungen senkrechte Zierwerke an Bauteilen. Die Gesamtheit bildet dann die Balustrade. Hauptsächlich ist dieser Begriff aus alten Bautechniken der Antiken Zeit bekannt. Daher sind Ableitungen aus anderen Sprachen bereits frühzeitlich bekannt gewesen. Als Beispiel: Aus dem alt italienischen balaustrata, aus dem altgriechischen βαλαύστιον / balaustion. Somit sind Balustraden bereits aus der historischen Bauwelt gebräuchliche Begriffe.

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Balustrade ist ein Historischer Begriff im Bauwesen:

Baulexikon Wilfried Berger und hier das Aussehen von Balustraden:

Baulexikon Wilfried Berger Baluster aus Glas
Baluster aus Glas:
Links sehen wir eine absolute Seltenheit als Balustrade. Die Baluster sind hier aus Glas gefertigt. Hauptsächlich aus dem italienischen Raum aus Murano-Glas von Murano-Glaskünstlern gefertigt.
Stark verbreitet sind Balustraden aus klösterlichen Gebäuden:
Rechts sehen wir die Galerie von Stift Kloster Neuburg bei Wien. Balustraden verdeutlichen in Klöstern und Kirchen meist die Einstufung der Zeitepoche in das Barock.
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Die technische Beschreibung einer Balustrade:

Baulexikon Wilfried Berger und die bautechnischen Formen:

Balustrade Geländer Balkon Brüstung Baulexikon Wilfried Berger Visuelle Bedeutung
Visuelle Bedeutung:
Eine Balustrade ist meist die glockenförmige Blütenform des Granatapfelbaums. Auch, wenn sie in kantige Formen gebildet ist, ist der Granatapfel das Vorbild.
Bautechnik:
Aus der Renaissance entwickelt und gebaut, wird die Balustrade in viele Foren der Baluster in unseren Gebäuden verbaut.
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Die Formation:
Diese stellt meist eine Säulen oder Stützenform dar, die senkrecht in gleichmäßigen Abständen angereiht sind. Das Hauptmerkmal ist, dass diese Anreihungen hauptsächlich niedrig und nicht geschoßhoch verwendet werden.

Die Bedeutung einer Balustrade:
Ursprünglich waren Balustraden meist aus Stein oder Marmor gefertigt und stellten nicht selten auch eine repräsentierendes Bauwerk dar. Somit ist die Balustrade einmal ein schmückendes Beiwerk zum Gebäude und zum anderen sollen Balustraden den Prunk und die monumentale Größe des Gebäudes darstellen.
Im Schloß Ludwigsburg in Stuttgart, genauer bezeichnet das Ludwigsburger Residenzschlosses wurde im böhmisch-österreichischen Baustil des 17. Jahrhunderts gebaut. Hauptsächlich durch italienische Künstler in perfekte Bauformen des Goldenen Schnitts gebracht. Der alte Hauptbau wurde ursprünglich als Jagd- und Lustschloss geplant. Typisch dafür sind Pavillons und Galerien, die mit Balustraden versehen sind. Das Treppenhaus wurde dabei von Johann Friedrich Nette ab 1713 entworfen und steht in einem klaren Größenschnitt zum gesamten Gebäudes. Das Vorbild war gerade die Baukultur aus Wien der damaligen Zeit.
Also sollte hier die Architektur des kaiserlichen Hofbaumeisters Fischer von Erlach ausgedrückt werden.

Die Bezeichnungen der Bauteile aus Holz:
Die Balustrade soll dabei immer ein schmückendes Bauwerk in einem klaren Größen-Verhältnis des gesamten Gebäudes darstellen.
Die Baluster wurden dabei meist aus Stein oder Holz gebaut. Die Formen waren rund oder auch in Rechteck und Quadratform. Meist mit einer gebauchten Form ausgestattet. Aus dem Holzbau heraus hießen die Baluster in der Fachsprache  Docke.

Die Fachbegriffe für die Bauteile:
Unten beginnt eine Balustrade mit dem Sockel. Danach folgt der Schaft, der Kragen und am Schluss endet die Gesamtformation mit einem Kapitell.
Dabei ist der Schaft in aller Regel immer unterschiedlich gehalten.
Das markanteste Merkmal dabei ist die Ausstattung von Vasen und Hermen.
Das heißt, dass die Baluster meist Halbfiguren darstellen, wie diese im Barock vielfältig aufgefunden werden.
Diese Bauteile stellen bei der Balustrade einmal das Zierwerk dar und zum anderen die statische Funktion einer Absturzbrüstung.

Die Verwendung von Balustraden:
Aus der Renaissance geboren und entwickelt, wurden diese klassischen Bauteile bis in den Barock hinein klassisch für Bauwerke verwendet. Dazu wurden Balkone, Brücken und Treppen entsprechend mit Seitenbegrenzungen der Balustraden ausgerüstet. Dabei wurde keinen Unterschied zwischen Innenausbau oder Fassadenbau bzw. Gartenbau in Freien gemacht.

Verwendung:

Da die Balustraden von einer horizontalen Abdeckung eingebunden sind, ist Ihre Verwendung hauptsächlich an Brüstung oder Geländer an Treppen, Terrassen, Fensterbrüstungen und Balkonen bekannt.

Rechts auch eine Möglichkeit Balustraden-Geländer zu bauen. Hier wurden mit Schmiedestahl die Docken geschmiedet. Die untere Schwelle fehlt hier komplett und die Docken sind mit den Steinen direkt verbunden. Rechts Steindocken. Meist aus Sand- oder Kalkstein. Aber auch aus Natursteinen wie Granit und Marmor.

Materialien:

Meist finden wir Balustraden aus Kalkstein oder Naturstein. Aus neuester Zeit auch aus Beton. Im Bayerischen Raum und in den Alpenregionen werden auch aus dem Baumaterial Holz Balustraden hergestellt.

Bezeichnend für Balustraden sind Treppenaufgänge in allen möglichen Formen. Die Treppen wirken majestätisch und verkörpern meist bei Schlössern den Goldenen Schnitt im Verhältnis 1:1618 zum gesamten Grundriss des Areals. Vergleich Schloss Ludwigsburg bei Stuttgart.

Der Aufbau:

Balustraden oder auch  Dockenbrüstung genannt, sind nebeneinanderstehende profilierte Säulen. Die Säulen selber nennt man Baluster oder Docke. Dazu gehören zur Konstruktion Untergurt, Obergurt, Handlauf und Postamenten.

Balustraden wirken an Balkonen und Terrassen meist >herrschaftlich<. Im Vatikan verkündet der Papst aus solchen Balkonen das österliche >Urbi et orbi<. Balustraden-Balkone laden buchstäblich zu festlichen Feiern und Veranstaltungen ein und bieten immer den richtigen Rahmen für die Veranstaltung.

Balustraden im Holzbau:

Verwendet werden Balustraden für Treppengeländer, Balkongeländer, Fensterabsturz-Brüstungen und sonstigen Absturzgeländer.
Hauptsächlich finden wir Balustraden-Geländer aus Holz im bayrischen Bereich. Dabei kommen oftmals gedrechselte Docken aus Holz zum Einsatz. Teilweise auch geschnitzte im Zopfmuster gewendelte Docken.
Somit stellt der Balkon einmal ein statisches Gerippe dar du zum anderen kragt er aus der Bausubstanz aus.  

In südlichen Ländern, wie beispielsweise Spanien werden Balustraden dazu verwendet, Innenhöfe mit Galerien auszugestalten. In den Innenhöfen wurden oftmals Musikauftritte und Lustspiele aufgeführt, die die Zuschauer auf den Galerien über die Balustraden verfolgten. Rechts lässt diese Balustrade einer Fensterbrüstung an den Klassiker >Romeo und Julia< erinnern.

Absturzsicherung:

Der Gesetzgeber gibt mit den Landesbauordnungen vor, wie Balkone gebaut werden müssen. Dazu gibt es auch klare Vorschriften bezüglich der Absturzsicherung.
Dabei gibt der Gesetzgeber vor, dass bei einer Absturzhöhe von einem Meter eine Absturzsicherung benötigt wird.
Die Höhe des Geländers muß dabei mindesten 900 mm hoch sein. Wenn die Absturzhöhe dann über 12 Meter beträgt, muss die Absturzsicherung 110 mm Höhe betragen.
Daher wird von Gesetzgeber heraus bereits vorgegeben, wie eine Balustrade von den Abmessungen auszusehen hat.

Balustraden und großzügige Treppenhäuser sind hierbei prägend. Damit werden architektonisch ganze Innenhallen gestaltet, die mit diesen Balustraden-Galerien buchstäblich eingefasst werden. dabei entsteht der optische Eindruck, dass die Hallen wesentlich größer wirken, wie Sie real ausgeführt sind.

Bäuerliche Architektur:

Aus ihr wurden Begriffe aus dem bäuerlichen Heimstil gegründet. Süddeutsch und aus dem Österreichischen bedeutet Balkon Schrot. Auch der Zierschrot aus dem Blockhausbau ist als alter Begriff gängig. Der Gangel bezeichnet dabei meist der Balkon am Giebel. Gebräuchlich sind auch die Begriffe Giebellaube und Seitenlaube.
Der Balkon im bäuerlichen Landleben diente meist nicht dem Vergnügen und dem Sonnen und Ausruhen, sondern vielmehr um vielerlei Dinge zu trocknen. Unter anderem auch um Getreide, Maiskolben, Früchte und Lebensmittel zu trocknen und zu darren. Meist waren dazu die Traufschrote und Giebelschrote für diese Arbeiten die richtigen Standorte. Denn diese waren meist östlich und südlich ausgerichtet. Auch sind an Bauernhöfe meist dreiseitige Balkone üblich. Lediglich im Norden sind keine Balkone architektonisch angelegt.
Daher sind gerade Balustraden für solche Bauernhäuser üblich gewesen und sind dies auch heute noch.  

Die Formen der Docken sind vielfältig. Allerdings immer in einer gleichartigen bauchigen Form gehalten, die einem Granatapfel gleicht. Bei Holzbalkone kommen vielfach bei Balustraden-Balkonen gedrechselte Stageten zum Einsatz. Auch Sie werden dann gedrechselt in bauchiger Form gestaltet.
Prägnant sind Balustraden im Südlichen Raum angesiedelt. Die Bauchige Form dient dabei dazu, dass die Docken rund erscheinen. Wären die Docken rund ausgerichtet, würden diese in dem blauen Meeres-Sonnenlicht als nicht rund für das menschliche Auge gedeutet. erst mit der bauchigen Form empfindet das Auge diese als rund ausgeführt.

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