Begriff: Balustrade im Bauwesen: 

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Herkunft vom Begriff:

Der Begriff Balustrade kommt vom französischen Wort Balustrade um Bezeichnungen senkrechte Zierwerke an Bauteilen. Die Gesamtheit bildet dann die Balustrade. Hauptsächlich ist dieser Begriff aus alten Bautechniken der Antiken Zeit bekannt. Daher sind Ableitungen aus anderen Sprachen bereits frühzeitlich bekannt gewesen. Als Beispiel: Aus dem alt italienischen balaustrata, aus dem altgriechischen βαλαύστιον / balaustion. Somit sind Balustraden bereits aus der historischen Bauwelt gebräuchliche Begriffe.

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Links sehen wir eine absolute Seltenheit als Balustrade. Die Docken sind aus Glas gefertigt. Hauptsächlich aus dem italienischen Raum aus Murano-Glas von Murano-Glaskünstlern gefertigt. Rechts sehen wir die Galle von Stift Kloster Neuburg bei Wien.

Visuelle Bedeutung:

Eine Balustrade ist meist die glockenförmige Blütenform des Granatapfelbaums. Auch, wenn sie in kantige Formen gebildet ist, ist der Granatapfel das Vorbild.

Balustraden aus Stein wirken meist massiv und verkörpern auf den Höhen der Balkone Sicherheit und Vertrauen. Auch bautechnisch sind die Balustraden aus Stein eine stabile Bauart Absturzgeländer zu gestalten.

Verwendung:

Da die Balustraden von einer horizontalen Abdeckung eingebunden sind, ist Ihre Verwendung hauptsächlich an Brüstung oder Geländer an Treppen, Terrassen, Fensterbrüstungen und Balkonen bekannt.

Rechts auch eine Möglichkeit Balustraden-Geländer zu bauen. Hier wurden mit Schmiedestahl die Docken geschmiedet. Die untere Schwelle fehlt hier komplett und die Docken sind mit den Steinen direkt verbunden. Rechts Steindocken. Meist aus Sand- oder Kalkstein. Aber auch aus Natursteinen wie Granit und Marmor.

Materialien:

Meist finden wir Balustraden aus Kalkstein oder Naturstein. Aus neuester Zeit auch aus Beton. Im Bayerischen Raum und in den Alpenregionen werden auch aus dem Baumaterial Holz Balustraden hergestellt.

Bezeichnend für Balustraden sind Treppenaufgänge in allen möglichen Formen. Die Treppen wirken majestätisch und verkörpern meist bei Schlössern den Goldenen Schnitt im Verhältnis 1:1618 zum gesamten Grundriss des Areals. Vergleich Schloss Ludwigsburg bei Stuttgart.

Der Aufbau:

Balustraden oder auch  Dockenbrüstung genannt, sind nebeneinanderstehende profilierte Säulen. Die Säulen selber nennt man Baluster oder Docke. Dazu gehören zur Konstruktion Untergurt, Obergurt, Handlauf und Postamenten.

Balustraden wirken an Balkonen und Terrassen meist >herrschaftlich<. Im Vatikan verkündet der Papst aus solchen Balkonen das österliche >Urbi et orbi<. Balustraden-Balkone laden buchstäblich zu festlichen Feiern und Veranstaltungen ein und bieten immer den richtigen Rahmen für die Veranstaltung.

Balustraden im Holzbau:

Verwendet werden Balustraden für Treppengeländer, Balkongeländer, Fensterabsturz-Brüstungen und sonstigen Absturzgeländer.
Hauptsächlich finden wir Balustraden-Geländer aus Holz im bayrischen Bereich. Dabei kommen oftmals gedrechselte Docken aus Holz zum Einsatz. Teilweise auch geschnitzte im Zopfmuster gewendelte Docken.
Somit stellt der Balkon einmal ein statisches Gerippe dar du zum anderen kragt er aus der Bausubstanz aus.  

In südlichen Ländern, wie beispielsweise Spanien werden Balustraden dazu verwendet, Innenhöfe mit Galerien auszugestalten. In den Innenhöfen wurden oftmals Musikauftritte und Lustspiele aufgeführt, die die Zuschauer auf den Galerien über die Balustraden verfolgten. Rechts lässt diese Balustrade einer Fensterbrüstung an den Klassiker >Romeo und Julia< erinnern.

Absturzsicherung:

Der Gesetzgeber gibt mit den Landesbauordnungen vor, wie Balkone gebaut werden müssen. Dazu gibt es auch klare Vorschriften bezüglich der Absturzsicherung.
Dabei gibt der Gesetzgeber vor, dass bei einer Absturzhöhe von einem Meter eine Absturzsicherung benötigt wird.
Die Höhe des Geländers muß dabei mindesten 900 mm hoch sein. Wenn die Absturzhöhe dann über 12 Meter beträgt, muss die Absturzsicherung 110 mm Höhe betragen.
Daher wird von Gesetzgeber heraus bereits vorgegeben, wie eine Balustrade von den Abmessungen auszusehen hat.

Balustraden und großzügige Treppenhäuser sind hierbei prägend. Damit werden architektonisch ganze Innenhallen gestaltet, die mit diesen Balustraden-Galerien buchstäblich eingefasst werden. dabei entsteht der optische Eindruck, dass die Hallen wesentlich größer wirken, wie Sie real ausgeführt sind.

Bäuerliche Architektur:

Aus ihr wurden Begriffe aus dem bäuerlichen Heimstil gegründet. Süddeutsch und aus dem Österreichischen bedeutet Balkon Schrot. Auch der Zierschrot aus dem Blockhausbau ist als alter Begriff gängig. Der Gangel bezeichnet dabei meist der Balkon am Giebel. Gebräuchlich sind auch die Begriffe Giebellaube und Seitenlaube.
Der Balkon im bäuerlichen Landleben diente meist nicht dem Vergnügen und dem Sonnen und Ausruhen, sondern vielmehr um vielerlei Dinge zu trocknen. Unter anderem auch um Getreide, Maiskolben, Früchte und Lebensmittel zu trocknen und zu darren. Meist waren dazu die Traufschrote und Giebelschrote für diese Arbeiten die richtigen Standorte. Denn diese waren meist östlich und südlich ausgerichtet. Auch sind an Bauernhöfe meist dreiseitige Balkone üblich. Lediglich im Norden sind keine Balkone architektonisch angelegt.
Daher sind gerade Balustraden für solche Bauernhäuser üblich gewesen und sind dies auch heute noch.  

Die Formen der Docken sind vielfältig. Allerdings immer in einer gleichartigen bauchigen Form gehalten, die einem Granatapfel gleicht. Bei Holzbalkone kommen vielfach bei Balustraden-Balkonen gedrechselte Stageten zum Einsatz. Auch Sie werden dann gedrechselt in bauchiger Form gestaltet.
Prägnant sind Balustraden im Südlichen Raum angesiedelt. Die Bauchige Form dient dabei dazu, dass die Docken rund erscheinen. Wären die Docken rund ausgerichtet, würden diese in dem blauen Meeres-Sonnenlicht als nicht rund für das menschliche Auge gedeutet. erst mit der bauchigen Form empfindet das Auge diese als rund ausgeführt.

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