Der Mensch im Möbel

Der Mensch im Möbel
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Vor ungefähr 5 Jahren (Stand 1999) besuchte ich ein Seminar, in dem das Thema Fundstücke zum ersten Mal aufgegriffen wurde. Die Seminar-Teilnehmer hatten unterschiedlichste alte Überreste von Möbeln, Türen und ähnliche Gegenstände mitgebracht. So wurde der Arm, einer nicht mehr komplett vorhandenen Christus-Figur, in einen Tisch integriert. Ein altes Fenster fand sich in einem neuen Wohnzimmerschrank für die Stereoanlage wieder. Die Entwürfe wurden besprochen und jeder Teilnehmer legte dar, von welchen Gefühlen und Gedanken er sich hatte leiten lassen. So ließ ich mich bei meinem Entwurf mit den alten Fenstern von einer Trottoria am Comer See in Italien inspirieren. Es ist für mich ein Hochgenuss, abends, wenn die Beleuchtungen in den Häusern eingeschaltet sind, durch die >Oberlichter< die verschiedenen Lampen zu betrachten. Zum Zeitpunkt des Seminars war mir zwar eine Übertragung auf mein Möbel gelungen, allerdings war diese noch nicht überzeugend. Nachdem über den Tag hinweg, die Frage nach einer kommerziellen Verwertbarkeit die häufigste war, hatte ich große Zweifel am Erfolg dieses Seminars. Ein Jahr darauf wurde ein Folgeseminar zum Fundstücke-Seminar angeboten. In diesem Seminar wollte man Assoziationen auf Möbel übertragen. Beispielsweise sollten Motorradfahrerkneipen konstruiert werden, in denen das Öl buchstäblich zu riechen war. Ich bekam die Aufgabe, einen Schrank für einen "Obelixfan" zu entwickeln. Die Aufgabenstellungen waren so grotesk, dass ich auch an diesem Tag keinen Spaß hatte. Wer würde jemals einen Obelixschrank kaufen? Ich schätze mich als, kreativen und einfallsreichen Menschen ein, jedoch war ich an diesem Tag mit den Aufgaben überfordert. Den Sinn dieser Arbeit - im Vergleich zum Vorjahres-Seminar, konnte ich nicht begreifen. Zuhause heftete ich meine Entwürfe ab und legte sie beiseite. Die provozierenden Eindrücke aus diesem Seminar allerdings ließen mich nicht mehr los. Schließlich begann ich, einige Skizzen zu erstellen und versuchte, die Sache noch einmal aufzugreifen. Möglicherweise war ich der Lösung zu diesem Zeitpunkt schon recht nahe, jedoch konnte ich die Fäden noch nicht zu einem Puppenspiel zusammenbringen. Ein Ereignis, das schon lange zuvor eingetreten war, führte schließlich zum Durchbruch. Der Durchbruch: Meine Großeltern sind in Berg auf dem alten Friedhof begraben. Bei der Sanierung des Friedhofs mußten die Gräber weichen. Ich hatte mich damals maßlos aufgeregt, daß Menschen wie meine Großeltern, die für unsere Gemeinde Honoratioren waren, einfach von einem auf den anderen Tag in Vergessenheit.............

Weiteres aus dem Inhalt

Der Bericht enthält 6 Seiten, 14 Bilder: Möbel mit Geschichte, die Geschichte und der Betrieb, der Möbelbau, Fundstücke in neuen Möbeln, der Durchbruch, das Ergebnis, die Abwicklung, Onkel Albert, Ordensschwester Sezilia, Oma Demuth, Oma Demutz alternativ, das Wesen, die Verbindung zwischen Mensch und Möbel,

Diesen Artikel haben wir am Montag, 22. August 2011 in unseren Katalog aufgenommen.